Meditation Retreat und Stille. Was sie mit mir macht
Zu meinem Tagesablauf gehört, dass ich viel meditiere und in mich gehe. Ich verbringe sehr viel Zeit in der Stille meiner Wohnung.
Vor Allem in der Zeit als ich ein Pflegefall war, habe ich die Praxis des Meditierens sehr oft genutzt um bei mir zu bleiben und nicht in die Depression zu gehen. Ich habe einen mehrjährigen Meditation Retreat gemacht.
Allerdings habe ich mich niemals dafür interessiert welchen Ursprung Meditation hat und wie man sie «richtig» macht, bzw. Kurse besucht.
Das durfte ich nun im Zuge meiner Ausbildung zum integralen Lifecoach, bzw. Menschenlehrer letzte Woche im Stille Kurs lernen.
Ehe ich dir über meine Erfahrungen mit einem Meditations Retreat zusammen mit anderen Personen in einem Kursort berichte, möchte ich dir noch einige Grundlagen über die Meditation erklären.
Was bedeutet Meditation Retreat?
Das Wort Meditatio kommt aus dem lateinischen und bedeutet «nachdenken, nachsinnen, überlegen». Wir verstehen jedoch unter Meditation «nicht denken».
Es handelt sich bei der Meditation um eine spirituelle Praxis, die es in vielen Religionen und Kulturen gibt. Letztendlich hat Meditation aber, meiner Meinung nach, nichts mit Religion zu tun. Meditation ist für mich ein «zur Ruhe kommen», «aufwachen und achtsam sein».
Mein «Freund» Siddhartha hat unter einem Baum sitzend meditiert und seine Schüler unterrichtet.
Welche Arten von Meditation gibt es?
Es gibt unzählig viele unterschiedlichen Methoden und Praktiken zu meditieren. Dazu gehören freie und geführte Meditationen, Meditation mit Mantren, Bewegungsmeditationen, Achtsamkeitsmeditationen u.v.m.
Ich möchte dir 5 Techniken vorstellen
- Mantra Meditation ist sehr beliebt und einfach durchzuführen.
Mantras sind Sprüche, Töne oder Lieder. Ein Mantra ist sozusagen ein kraftvolles Wort, das während der Meditation ständig wiederholt wird.
Bekannte Worte aus dem Sanskrit sind z.B.:
OM = alles was ist
SO HAM = Ich bin
OM NAMAH SHIVAYA = Ich verbeuge mich vor ShivaDu kannst diese Worte stumm wiederholen, aber auch sprechen oder singen. Ich mache regelmässig die Meditation des spirituellen Lehrers und Arztes Deepak Chopra mit und kann sie dir sehr empfehlen.Du konzentrierst dich beim Gehen auf jeden einzelnen Schritt und gleichzeitig auf dein Inneres. Dadurch werden beide Gehirnhälften aktiviert. Am bekanntesten ist diese Art der Meditation von christlichen Wallfahrten. Du kannst diese Meditation auch mit Mantren begleiten. - Achtsamkeitsmeditation
Bei dieser Meditation bist du der Beobachter, der Zeuge. Du sitzt in aufrechter Haltung auf einem Kissen oder einem Stuhl und richtest deine Aufmerksamkeit auf den Atem.
Dabei nimmst du deine Gedanken und Gefühle wahr, beobachtest und lässt sie wie Wolken vorüberziehen. Du lernst, dass alles Dualität eine Illusion und alles Eins ist.
Diese Form hat Siddhartha unter seinem Baum praktiziert und zur Meisterschaft geführt. - Bodyscan
Du konzentrierst dich auf deinen Atem und scannst deinen Körper nach Verspannungen und Empfindungen aller Art ab.
Etwaige «Störungen» nimmst du bewusst wahr und nimmst sie an. In vielen Therapieeinrichtungen wird diese Methode sehr erfolgreich angewandt. - Vipassana Meditation
Dabei geht es um eine Kurs Dauer von mindestens 10 Tagen, die in vielen verschiedenen Kursorten gemacht werden können. Die Teilnehmer sind dabei im Urlaub auf dem Kursgelände, wo du auch schläfst und versorgt wirst.
Es sollten über den Tag verteilt mindestens 10 Stunden meditiert werden.
Die Meditation steht als Konzept die Gegenwart, das was gerade ist, zu erfahren. Es steht keine Religion dahinter.
Es gibt normalerweise keine Kursgebühren, dafür werden die Kosten mit Spenden abgedeckt.
Es gibt Vipassana Zentren nicht nur in Deutschland, der Schweiz und Österreich, sondern auch in Spanien, Indien, Thailand und überall auf der Welt.
Meditation – wie du sie machst und was du beachten solltest
Ich persönlich meditiere meist am Morgen direkt nach dem Aufwachen. Zu diesem Zeitpunkt ist mein Kopf noch nicht mit anderen Gedanken beschäftigt. Meditation ist perfekt um mit einer guten Energie in den Tag zu starten.
Das Ziel der Mediation ist es zur Ruhe zu kommen. Wenn du gerade morgens hektisch und in Zeitnot bist, solltest du dir einen Zeitpunkt wählen.
Handle selbstbestimmt, nichts ist fest vorgegeben. Alles darf sein.
Im Sommer nutze ich sehr gerne tagsüber kleine «Pausen» um an meinem Kraftplatz auf der Terrasse ein wenig zu meditieren.
Das gibt mir Kraft und holt verloren gegangene Energie wieder zurück. Ich empfehle dir einen «Meditationsplatz» in deiner Wohnung einzurichten.
Die richtige Sitzhaltung
Es ist extrem wichtig, dass du bequem sitzt. Beachte bitte unbedingt, dass es nicht unbedingt nötig ist im Lotussitz auf dem Boden zu sitzen. Ich selbst kann weder auf dem Boden noch auf einem Kissen sitzen. Du kannst dich auch auf einen Stuhl setzen.
Ich sitze meist mit ausgestreckten Beinen (dann habe ich weniger Schmerzen) auf dem Bett oder dem Sofa.
Du kannst auch im Liegen meditieren, dabei aber bitte nicht einschlafen.
Wichtig ist, dass:
- Du gerade sitzt und dein Rücken gestreckt ist
- Deine Schultern entspannt sind
- Du versuchst still zu sitzen und dich möglichst wenig bewegst
- Deine Augen geschlossen oder halb geöffnet sind
- Wenn du auf dem Stuhl sitzt sollten deine Füsse fest auf dem Boden stehen
- Halte den Kopf gerade wie eine Königin
Meditieren leicht gemacht – los gehts
Du sitzt nun entspannt, aufmerksam und wach auf deinem Stuhl oder Sitzkissen. Nun atmest du über die Nase ein und über den Mund aus. Dabei stellst du dir vor, dass dein Atem wie eine Welle ist. Beim Einatmen steigt sie an, dann verharrt sie einen Augenblick und beim Ausatmen löst sie sich auf.
Konzentriere dich anfangs nur auf den Bereich zwischen deiner Nasenspitze und der Oberlippe.
Wenn du merkst, dass deine Konzentration nachlässt, frage dich nach dem Warum. Vielleicht bekommst du eine Antwort. Dann entspanne wieder und kehre zur Meditation zurück.
Eine Sitzung kann wenige Minuten oder viele Stunden dauern, je nachdem wie geübt du bist.
Ob gegen Stress, Angst, Bluthochdruck oder Schmerzen: Meditation gilt als mächtiges Werkzeug zur Bekämpfung vieler Leiden. Der Blick ins Innere soll sogar die soziale Kompetenz erhöhen, das schreibt «die Welt» in diesem Artikel.
Meine Stille Woche in den Schweizer Bergen
Wie ich bereits erwähnt habe, gehört zu unserer Ausbildung bei Veit Lindau eine Stille Woche. Eigentlich mache ich die Online Ausbildung, bin also während der Ausbildungsblöcke zuhause und verfolge sie live im Internet.
Als ich nun hörte, dass wir in diesem Block in die Stille gehen sollten, merkte ich meinen Widerstand.
Die Stille zuhause kenne ich gut. Schließlich lag ich monatelang in meinem Bett und hatte nichts anderes zu tun als zu stricken und zu meditieren.
Das war mit die schönste Zeit meines Lebens. In der Stille habe ich mir viele Fragen gestellt und auch die Antworten gefunden. Die Stille, bzw. die Antworten gaben meinem Leben wieder einen Sinn.
Jetzt sollte ich wieder in die Stille gehen. Was machte das für einen Unterschied zu meinen Erfahrungen?
Die Stille alleine kennen ich nur zu gut. Ich stellte mir die Frage, was würde es bedeuten die Stille gemeinsam mit Anderen zu erleben?
Wäre es anders? Tiefer oder vielleicht weniger tief, weil man eben nicht allein ist?
Der «Zufall» will es, dass ein Freund ein wunderschönes Haus in den Schweizer Bergen besitzt. Ich fragte ihn, ob ich dieses Haus für eine Woche mit anderen Teilnehmerinnen des Kurses mieten darf.
So kam es, dass wir letzte Woche in diesem Haus den Kurs gemacht haben. Wir waren 6 Frauen und kannten uns bis zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht. Nun durften wir nicht miteinander sprechen.
Bei unserer Ankunft (da sprachen wir noch) stellten wir uns einander kurz vor und regelten das Organisatorische. Wir vereinbarten, dass jeden Tag eine Andere vegan kochen würde und wir das Notwendigste über Zettel austauschen würden.
Und es funktionierte! In kürzester Zeit entwickelte sich ein Teamgefühl, jede suchte sich ihren Platz in der Gemeinschaft. Obwohl wir nicht sprachen, haben wir uns auf einer anderen Ebene erkannt und gesehen. Es spielte keine Rolle, was die Andere arbeitete, wie sie lebte. Wir sahen tiefer, wir sahen und fühlten die Essenz.
Dabei wurden wir weich, zart und sehr verletzlich. Wir hatten die Herzen füreinander weit offen und empfanden grenzenlose Liebe. Es war wunderschön und nicht in Worte zu fassen.
In diesem Gedicht beschreibe ich meine Gefühle und möchte es sehr gerne mit dir teilen.
6 Tage – 6 Frauen
Einander unbekannt,
vereint in der Stille,
Unterschiedliche Geschichten,
spannende Geschichten,
die wir voneinander nicht kennen.
Und doch haben wir uns in der Tiefe des Seins gesehen.
Einige schüchtern, distanziert,
einige offen und lebhaft.
Alle waren still auf individuelle Art.
Vertrauen – Offenheit – Liebe floss.
So schön, so echt, so wahr.
Jeder darf Sein, alles ist gut. Danke.
Ich finde die Stille miteinander sehr viel tiefgehender als alleine. Zusammen kreiert man ein Feld aus Energie und urteilsfreier, bedingungsloser Liebe.
Dieses Haus in den Bergen ist der perfekte Ort dafür. Ein Kraftort mitten in der Natur, an dem sowieso alles still ist. Dort fällt es einem leicht zur Ruhe zu kommen und hat doch allen Luxus, den man benötigt um sich wohl zu fühlen.
In meinem neuen Artikel im Onlinemagazin Compassioner gehe ich noch detaillierter auf meine Erfahrungen ein.
[…] wissen möchtest, wie man meditiert und welche Erfahrungen ich damit gemacht habe, empfehle ich dir diesen Artikel zu […]
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